Leonie Petri macht gerade ihre Ausbildung als Industriekauffrau bei der Firma Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach in Hessen. Eigentlich wollte sie bereits 2020 mit AusbildungWeltweit während der Ausbildung einen Auslandsaufenthalt absolvieren – doch Corona machte ihr und ihrem Betrieb einen Strich durch die Rechnung. 2021 klappte es dann zu einem Zeitpunkt, als keine Reisewarnung bestand: Sie reiste für vier Wochen in die USA nach Kansas City und arbeitete in der Tochtergesellschaft ihres Ausbildungsbetriebes.
Während meiner Schulzeit habe ich bereits ein Jahr in den USA bei einer Gastfamilie gelebt und die High-School besucht.
Dort gibt es einen kaufmännischen und einen technischen Bereich, viele Servicetechniker und sogar eine eigene Personalabteilung, Buchhaltung und Konstruktion. Von den rund 125 Kolleginnen und Kollegen wurde ich sehr herzlich aufgenommen.
Ich war bei der größten Tochtergesellschaft der Weber Maschinenbau GmbH eingesetzt, die sich in Kansas City befindet.
In dieser Zeit habe ich mich in Land und Leute verliebt und wollte anschließend auch die Arbeitswelt kennenlernen. Insofern war ich mehr als glücklich, dass mein Ausbildungsbetrieb mir einen Auslandsaufenthalt dort ermöglicht hat!
In den ersten zwei Wochen war ich in allen Abteilungen und habe dort die Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die mir ihren Aufgabenbereich vorgestellt haben.
Zu Beginn habe ich an einer Orientierungsveranstaltung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen. In den letzten zwei Wochen war ich dann praktischer eingebunden und habe unter anderem im Service gearbeitet. Dabei habe ich viel gelernt – sowohl inhaltlich als auch im Bereich der interkulturellen Verständigung. Das fachliche Wissen, das ich mir während des Auslandspraktikums angeeignet habe, kann ich für meine mündliche Abschlussprüfung nutzen.
Interessant war für mich die andere Arbeitskultur. Im Unternehmen musste ich mich erst einmal einfinden und abtasten: Was darf ich machen? Wie sind hier die Kommunikationsstrukturen? Und wie läuft das hier allgemein ab?
Ich habe darauf geachtet, erst einmal zuzuschauen und dann gemäß den Formalitäten vor Ort zu handeln. Insgesamt habe ich bemerkt, dass die Arbeitseinstellung oft eine andere ist – die Trennung zwischen dem beruflichen und privaten Leben ist geringer.
Viele beantworten auch noch in der Freizeit Mails und Anrufe. In Deutschland achten wir mehr auf die Work-Life-Balance. Das liegt sicherlich auch an der „hire & fire“-Kultur in den USA, der Leistungsdruck ist größer.
Es war eine spannende und herausfordernde Erfahrung, alleine in den USA zu wohnen und mich im Arbeitsleben zurecht zu finden. Beruflich habe ich in viele Bereiche hinein geschnuppert, was sehr spannend war. Insbesondere die Arbeit in der Personalabteilung fand ich interessant – gerade auch, weil es hier einige Unterschiede gab. Ein großes Highlight war für mich, wie gastfreundlich die Menschen waren! Ich wurde mit nach Hause zum Essen oder zu Ausflügen eingeladen. So habe ich mich direkt sehr wohl und integriert gefühlt.
Leonie Petri war die erste Auszubildende ihres Ausbildungsbetriebes, der Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach, die einen Teil ihrer Ausbildung im Auslandspraktikum absolviert hat. Wie das Unternehmen ihren Auslandsaufenthalt bewertet, könnt ihr im Interview mit der Personalerin Eileen Biedenkopf lesen.
Themen aus dem Vertrieb und der Finanzbuchhaltung in Kansas City werden in meiner mündlichen Prüfung abgefragt. Das ist ein toller Mehrwert!
